Haus Leck liegt in unmittelbarer Nähe zur Kirche St. Remigius in Bergheim - im Volksmund heißt es „zwischen Kohbröck und Pläätschjass“, heute Paffendorfer Weg 18 (vorher Wiesenstraße). Die erste Erwähnung erfolgte im Jahr 1481. Der Name Leck leitet sich von „Lache“ ab, was auf einen „tiefgelegenen, oft überschwemmten Landstrich“, auf eine flachmuldige, ausge-breitete Vertiefung im Feld hindeutet.
Aquarell Haus Leck - im Hintergrund die Kirche St. Remigius
Im Mittelalter war es ein Lehngut der Abtei Kornelimünster und gehörte zur Mannkammer auf dem Abtshof in Oberaußem. Die Tatsache, dass Haus Leck Wassergräben aufweist sowie die vielen adligen Lehnsträger sprechen für die Vermutung, dass
hier einst ein Wohnturm, umringt von Wassergräben und Palisaden, stand. Die Frage, ob hier eine regelrechte Burganlage mit Haupt- und Vorburg stand, ist nicht zu beantworten.
Zwischen 1481 und 1705 war Haus Leck im Besitz von adligen Lehnsträgern. Als Gegenleistung für das Lehen waren diese dem Abt von Kornelimünster zur Heeresfolge verpflichtet. Ab dem 18. Jahrhundert ging der Besitz auf Bürgerliche über. Jetzt wohnten auf Haus Leck Vögte bzw. Amtsverwalter, damals die höchsten landesherrlichen Beamten in Bergheim.
Wie groß das Anwesen war, weiß man aufgrund eines dokumentierten Besitzerwechsels im Jahr 1777. Hier ist von „hauß, hof, geraumigen stallungen und scheur, baumgarten, weyer“ die Rede. An Ländereien umfasste der Besitz 4 Morgen Baumgärten, 82 Morgen Ackerland, 7 Morgen Benden (Wiesen), 30 Morgen Wald und 3 Morgen eines Broiches. Dafür
war der neue Eigentümer verpflichtet, Folgendes an den Abtshof in Oberaußem abzugeben: 1 Malter Weizen, 7 Fass Roggen, 6 Fass Hafer, eine Gans und 5 Hühner. Darüber hinaus waren weitere Abgaben an weltliche Personen fällig.
Wie einer Darstellung aus dem Jahr 1821 zu entnehmen ist, bestand das Anwesen aus einem nach Westen gelegenen Haupthaus und drei hufeisenförmig vorgelagerten Nebengebäuden. Den geamten Komplex umgab ein Wassergraben.